Fachkräftemangel in Deutschland: Wie Menschen mit Einwanderungsgeschichte die Wirtschaft stützen

Der Fachkräftemangel ist in Deutschland längst Realität. In vielen Branchen fehlen qualifizierte Fach- und Arbeitskräfte, was Unternehmen vor große Herausforderungen stellt. Doch eine Gruppe von Beschäftigten trägt maßgeblich dazu bei, diese Lücken zu schließen: Menschen mit Einwanderungsgeschichte. Eine aktuelle Erhebung des Statistischen Bundesamts (Destatis) zeigt, dass sie insbesondere in Berufen arbeiten, die dringend Personal benötigen.

Eine Stütze für systemrelevante Branchen und Berufsgruppen

Menschen mit Einwanderungsgeschichte leisten einen wichtigen Beitrag in handwerklichen und dienstleistungsorientierten Berufen. Im Aus- und Trockenbau haben rund 67% der Beschäftigten eine Einwanderungsgeschichte, in der Lebensmittelherstellung sind es 51%, bei Fliesenlegern 47% und im öffentlichen Nahverkehr 46%. Auch in der Gastronomie, wo viele Betriebe unter akutem Personalmangel leiden, stammt fast jede zweite Servicekraft (45%) aus einer Einwandererfamilie, war also selbst seit dem Jahr 1950 nach Deutschland eingewandert oder beide Elternteile waren seither zugewandert.

Doch nicht nur einzelne Berufsgruppen, sondern ganze Wirtschaftszweige sind auf diese Arbeitskräfte angewiesen. In der Gastronomie hat die Mehrheit (54%) der Beschäftigten einen Migrationshintergrund.  In der Gebäudebetreuung, insbesondere in der Gebäudereinigung, sind es 49%. Auch die Transport- und Logistikbranche würde ohne sie kaum funktionieren: In Lagerei und Verkehrsdienstleistungen liegt ihr Anteil bei 41%, während er in Post-, Kurier- und Expressdiensten sowie in der Hotellerie bei jeweils 40% liegt.

"Dies verdeutlicht, dass in zahlreichen Branchen, die wir mit unserem Angebot ansprechen möchten, bereits Unternehmen erfolgreich Menschen mit Migrationshintergrund beschäftigen. Damit sind Sie als Unternehmen nicht die Ersten – und können von bewährten Vorbildern profitieren."  Madlen Jacobs, Beraterin im Welcome Center SH

Weniger vertreten in klassischen Büroberufen

Diese Zahlen verdeutlichen, dass Menschen mit Einwanderungsgeschichte eine tragende Säule des deutschen Arbeitsmarkts sind – insbesondere in Bereichen, die unter Fachkräftemangel leiden. Gleichzeitig zeigen sie aber auch, dass ihre Präsenz in anderen Wirtschaftssektoren geringer ist. In der öffentlichen Verwaltung, im Bildungsbereich und in Versicherungen liegt ihr Anteil unter 20%. Dies scheint darauf hinzudeuten, dass die Integration in den Arbeitsmarkt vor allem dort funktioniert, wo Arbeitskräfte dringend benötigt werden - weniger jedoch in Berufen, die langfristige Qualifikationen oder spezielle Ausbildungswege erfordern.

Ein Blick in die Zukunft

Der Fachkräftemangel durch das Ausscheiden der Baby-Boomer aus dem Erwerbsleben nimmt auch in Schleswig-Holstein zu und die internationale Rekrutierung von Fach- und Arbeitskräften ist eine Möglichkeit, diese Lücke zu schließen. Das Welcome Center Schleswig-Holstein berät Sie gerne zum Thema Fachkräftegewinnung im Ausland und zeigt Ihnen Strategien auf.

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Quelle: Statistisches Bundesamt, Pressemitteilung vom 27. Februar 2025

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